Stachelseerose

Die Stachelseerose (Euryale ferox) ist eine Riesenseerosenart. Die der riesigen Victoria nahe verwandte Pflanze steht ihr in der Größe kaum nach, ist aber weniger temperaturempfindlich als diese. Sie ist im asiatischen Raum beheimatet bis auch an der Grenze zu Russland. Ihre Samen und Früchte sind essbar, weswegen sie in China beispielsweise sehr geschätzt wird, auch wenn sie aufgrund ihrer Wüchsigkeit als Unkraut angesehen wird.

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Wächst sie in halbwegs warmer Umgebung, wird sie zwei bis drei Jahre alt, was für eine Seerose auch nicht wirklich viel ist. Hat sie es kühler, dann wächst sie nur einjährig und sät sich jedes Jahr neu aus. In unseren Breiten gedeiht sie in den Sommermonaten durchaus auch im Freiland in Teichen und ungeheizten Becken. Aber sogar wenn das in warmen Jahren durchaus möglich und auch nicht sonderlich schwierig wäre, wird die Stachelseerose bei uns kaum kultiviert.

Sie ist einfach nicht spektakulär genug

Auch wenn die Umgebungstemperatur im Sommer passt und auch ein genügend großer See für diese riesigen Pflanzen zur Verfügung stünde, so macht sich außer ein paar wenigen botanischen Gärten kaum jemand die Mühe, die Stachelseerose zu halten. Warum nicht? Sie hat riesige Blattmassen über und unter der Wasseroberfläche und die Schwimmblätter mit ihren Stacheln an der Ober- und Unterseite werden auch gerne mal über einen Meter im Durchmesser (Rekorde über zwei Meter) und das ganze bei im Verhältnis dazu winzig kleinen Blüten von gerade einmal 5 Zentimetern und diese kleinen Dinger – so schön sie mit ihrer violetten Farbe auch sein mögen – öffnen sich dann auch oft noch unter Wasser, so dass man sie kaum sieht. Auch die Blütezeit von Juni bis August ist recht kurz. Da stehen Arbeitsaufwand und Freude an der Seerose einfach in keinem Verhältnis mehr zueinander. Massig Arbeit, um die wie Unkraut wuchernde Pflanze zu bändigen und dabei nicht mal mit üppiger Blütenpracht belohnt zu werden, das erfreut kaum einen Gärtner. Nicht einmal die besonders geformten Schwimmblätter der Victoria besitzt sie, die am Rand so ganz besonders nach oben gebogen sind.

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Trotzdem lockt die riesige Pflanze?

Wer es dennoch mit der Stachelseerose probieren möchte, kann sie nicht gleich im Teich aussäen. Der Saatzeitpunkt ist im März, denn die Pflanze braucht ja noch Zeit, um viel zu wachsen. Leider ist es im März dafür aber noch zu kalt. Daher muss man sie im Haus vorziehen und dann erst im Juni an ihre endgültige Stelle im Teich versetzen. Zu empfehlen ist es aber nicht…..

Der einzige Vorteil ist, dass sich das Wachstum in Grenzen hält, wenn man sie den Winter über im Teich lässt, denn dann muss man sie sowieso neu aussäen. Weil das mit der Selbstaussaat aber schwierig ist (s.o. März zu kalt), erntet man die Samen und lagert diese über den Winter im Kühlschrank, bis es Zeit wird, sie im zeitigen Frühjahr vorzuziehen.