Sumpfcalla

Calla palustris lautet der botanische Name der Sumpfcalla, die bei uns auch als Schlangenwurz oder Stinkwurz bekannt ist. Mit der Zimmercalla ist sie nicht verwandt. Sie ist weit verbreitet, ihr Bestand in Deutschland aber so weit gefährdet, dass sie bei uns unter Naturschutz steht. Daher: Wenn Ihr so eine seht – nicht ausbuddeln! Der Handel bietet aber Nachzuchten an. Stehende Gewässer und auch Moore sind ihre Heimat, daher auch der Naturschutz, denn durch Trockenlegung muss ihr Lebensraum immer mehr weichen. Sie braucht einen sonnigen oder halbschattigen Standort, nährstoffreiche Böden, vor allem schlammigen Untergrund mag sie sehr. In unserem Garten würden wir die winterharte Pflanze an unserem Teich ansiedeln und zwar in der Uferzone oder in einem Sumpfbeet neben dem Teich. Der Boden muss sehr nass sein, aber auch wenn sie mal kurzzeitig 15 Zentimeter tief im Wasser steht, macht ihr das nichts aus.

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Ein Aronstabgewächs mit Geruch

Der Blütenstand der Sumpfcalla wird nach Aronstab-Art von einem grün-weißen Blatt umhüllt, der Spatha. Die fast herzförmigen grünen Blätter sitzen an bis zu 30 Zentimeter langen Stielen. Die Pflanze bildet ihre gelb-grünen unscheinbaren Blüten von Mai bis Juli aus. Dort entwickeln sich nach der Blüte die Beeren, die im September rot heranreifen. Der Blütenstand selber strömt einen Duft aus, der auf manche Insekten äußerst anziehend wirkt. Auf menschliche Nasen trifft das nicht zu, weshalb die Pflanze im Volksmund den Beinamen Stinkwurz erhalten hat. Das nur als kleiner Hinweis, falls Ihr vorhattet, die Sumpfcalla direkt neben Euren häufig genutzten Lieblingsplatz an der Terrasse zu setzen…

Rhizom

Die Sumpfcalla verfügt über ein Rhizom, das kriechend wächst. In dieses zieht sich die Pflanze im Winter zurück, um von dort aus im Frühjahr erneut auszutreiben. Über das Rhizom lässt sich die Sumpfcalla auch gut vermehren, indem man es einfach teilt bzw. den oberirdischen Teil abschneidet. Dazu ist es aber sinnvoll, Handschuhe zu tragen, denn die Sumpfcalla ist giftig und zwar nicht nur im Rhizom.

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In den Beeren wachsen die Samen heran, mit denen sich die Pflanze selbstverständlich ebenfalls gut vermehren lässt. Wenn die Beeren (Vorsicht! Auch sehr giftig!) aufplatzen, fallen die Samen heraus und da sie schwimmfähig sind, können sie an einer ganz anderen Stelle des Ufers wieder auftauchen.

Besonders schön sieht die Sumpfcalla in kleinen Gruppen aus. Setzt einige Pflanzen einfach mit etwa 20 Zentimetern Abstand zwischen sich in den feuchten Boden und die anspruchslose Pflanze wird schon bald den Uferbereich des Teiches verschönern.