Seerosen überwintern

Wenige Seerosenarten werden bei uns nicht überwintert, beispielsweise die beiden Arten der Riesenseerose, denn es ist ressourcenschonender, sie in jedem Frühjahr einfach neu auszusäen.

Bei allen anderen ist es schon eine schöne Sache, sie gut über den Winter zu bringen, denn dann werden sie im kommenden Frühjahr weniger Zeit benötigen, um zu Wachstum und zur Blüte zu gelangen. Wir unterscheiden aber, ob wir winterharte oder exotische Pflanzen überwintern wollen, denn Letztgenannte machen ein wenig mehr Mühe.

Winterharte Seerosen

Ist es überhaupt notwendig, winterharte Sorten zu überwintern? Schließlich sind sie doch winterhart! JEIN!

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Es ist richtig, dass winterharte Sorten den Winter über im Teich bleiben können, aber ein bisschen achtgeben muss man dennoch. Denn bis auf wenige polare Sorten vertragen es auch winterharte Seerosen nicht, wenn das Rhizom einfriert. Leider kann das im Gartenteich leicht passieren und zwar je eher, umso seichter der Teich und umso niedriger die Pflanztiefe ist.

Einen flachen Teich, der bis unten zufriert kann man versuchen, mit Teichheizungen eisfrei zu halten. Geht das nicht, muss man die Seerose in der gleichen Art und Weise im Haus überwintern wie ihre exotischen Kollegen (nur kühler und dunkler). Hat man einen tieferen Teich (der nicht komplett durchfriert), aber die Seerosen in einer geringeren Pflanztiefe als 60 Zentimeter stehen, so setzt man für die Dauer der kalten Periode die Pflanzkörbe mit den Seerosen darin einfach in die tieferen Zonen des Teiches und holt sie im Frühjahr wieder auf ihre benötigte Höhe herauf.

Exotische Seerosen überwintern

Schon allein aus dem Grund des einfachen Überwinterns setzt man Seerosen in Pflanzkörbe, denn man muss gerade die Exoten in jedem Herbst aus dem Teich herausholen und einen Pflanzkorb hochzuziehen ist leichter und schonender als die Seerosen jedes Mal auszugraben.

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Tropische Seerosen brauchen zum Überwintern einen hellen und warmen Ort. Das normale Tageslicht im Winter reicht ihnen nicht, man benötigt zusätzliche Lampen. Die Wassertemperatur sollte über 20 Grad betragen. Unter sehr guten Bedingungen (Gewächshaus oder Wintergarten mit beheizbaren Becken) kann es sein, dass die Pflanze dann gar keine Winterpause macht, sondern weiter wächst und auch blüht.

In jedem Fall muss dafür gesorgt sein, dass das Rhizom nicht vertrocknet, das heißt, dass immer genügend Wasser im Behälter ist. (Gerade bei heimischen Seerosen, die im dunklen Keller überwintern vergisst man das gerne mal.)

Wer die Möglichkeit nicht hat, diese Bedingungen im Haus zu schaffen, kann die tropische Seerose  auch im – so komisch es klingt – Kühlschrank überwintern. Wenn es draußen kälter wird, holt man die Seerose aus dem Teich, reinigt das Rhizom und schneidet Überflüssiges aus. Danach gibt man das Rhizom in einen mit Sand gefüllten Beutel und kann diesen gut im Kühlschrank lagern. Wichtig hierbei ist aber, dass die Knolle von allen Seiten von Sand umgeben ist.

Wenn kein Frost mehr zu erwarten ist und das Teichwasser sich schon leicht erwärmt hat, kann man die Seerosen wieder an ihren Platz im Teich setzen.